und Spurenelemente als noch vor wenigen Jahrzehnten. Mittlerweile ist es auch wissenschaftlich bestätigt: In den letzten 60 Jahren ist der Nährstoffgehalt in Obst, Gemüse und Getreide dramatisch gesunken. [QUELLE - Dr. Stefan Hügel, Mineralienwende]
Was macht gesunden Boden eigentlich aus?
Die Antwort: ein komplexes Netzwerk von Lebewesen – von den Wurzeln über das Myzel bis hin zu Mikroben und Insekten. Das Bodenleben ist ein fein austariertes System, das wir lange Zeit übersehen und unterschätzt haben. Jetzt ist es höchste Zeit, hinzuschauen.
Was bedeutet regenerative Bodenwirtschaft für den Menschen?
Regenerative Bodenwirtschaft bedeutet, dass die Erde wieder angereichert wird mit einer Vielfalt an Spurenelementen, Pilzkulturen, Nährstoffen und Mikroorganismen. Eine ausgewogene Mischung dieser Bestandteile ist das, was einen gesunden Boden, aber auch einen gesunden Menschen ausmacht. Klingt vielleicht ein bisschen spirituell, aber es ist wirklich alles verbunden und damit gesamtheitlich zu betrachten.
Unsere Gesundheit ist also eng mit der Gesundheit unseres Bodens verknüpft - was im Boden fehlt, kann auch in unseren Körpern nicht ankommen. Es ist wichtig zu wissen, dass eine unausgewogene Nährstoffversorgung nicht nur das Immunsystem beeinflusst, sondern auch unser Mikrobiom – das faszinierende Ökosystem in unserem Darm bestehend aus Billionen von Mikroben.
In und auf unserem Körper leben mehr Mikroben – also Bakterien, Viren und Pilze – als wir eigene Zellen haben: Das Verhältnis liegt bei etwa 1,3 zu 1. Noch beeindruckender ist der Vergleich der Gene: Die Mikroben in uns bringen etwa 150-mal so viele Gene mit wie unser eigener menschlicher Bauplan. Viele dieser bakteriellen Gene übernehmen Aufgaben für uns, die unser Körper allein gar nicht bewältigen könnte. Ohne diese winzigen Helfer würden wir uns nicht nur schlapp fühlen – wir könnten langfristig nicht einmal überleben. [Quelle: www.mymicrobiome.info]
Best-Practice aus dem HumusReich, auch anwendbar im eigenen Garten
Dass das nicht nur schöne Theorie ist, zeigt der Humusleitfaden aus dem Projekt HumusReich. Dort wird beschrieben, wie Humus nicht nur erhalten, sondern auch aufgebaut werden kann – mithilfe lebendiger Böden, vielseitiger Fruchtfolgen und eines aktiven Bodenlebens. Denn für stabile Huminstoffe braucht es mehr als nur Kohlenstoff: Es geht auch um das richtige Zusammenspiel von Mineralien, Mikroorganismen und organischer Substanz. Der Humusleitfaden ist für alle kostenlos als PDF-Dokument verfügbar.
Lernen, ausprobieren, umdenken: Aktionstag mit Henning Knutzen
Wie das alles konkret funktioniert, zeigt Landwirt und Bodenpraktiker Henning Knutzen beim Lern- und Aktionstag am 21. Juni 2025 auf seinem Hof in Hürup. Gemeinsam mit Projekt Lern- und Aktionsnetzwerk für nachhaltiges gärtnern lädt er dazu ein, das Thema Bodengesundheit praktisch zu erleben – vom selbstgebauten Kompostreaktor nach dem Johnson-Su-Prinzip über Biokohle bis hin zum energieeffizienten Noah-Ofen.
Richtig effizient: Wir brauen einen nährstoffreichem Komposttee und kochen auf einem Ofen, der gleichzeitig auch Biokohle herstellt.
Henning Knutzen ist einer der Pioniere der regenerativen Landwirtschaft in der Region und hat am Humusleitfaden maßgeblich mitgewirkt. Seine Vision: Böden so bewirtschaften, dass sie mehr geben, als sie nehmen – und auch kommende Generationen noch auf gesunde Nahrung zählen können.
Anmeldung zum Aktionstag: lang@bobenop.de